Glaube an die Sieben

Der Glaube an die Sieben (engl. Faith of the Seven) ist die wichtigste und am meisten verbreitetste Religion in den Sieben Königslanden, außerhalb dieser Grenzen wird er nur wenig praktiziert. Der Glauben ist vorherrschend im Süden von Westeros. Die einzigen Regionen in Westeros, in denen er nicht die Mehrheitsreligion repräsentiert, ist der Norden, wo die Alten Götter des Waldes weiterhin verehrt werden, und die Eiseninseln, wo die lokale Religion des Ertrunkenen Gottes die meisten Anhänger besitzt. Allerdings gibt es Überschneidungen in allen Regionen.

Der siebenzackige Stern ist ein bekanntes Symbol des Glaubens, in dem jeder der sieben Aspekte in einer geschlossenen Facette dargestellt wird. Das Symbol wird als Allegorie verwendet, um das komplexe theologische Konzept eines einzigen Gottes aus sieben gemeinsamen Aspekten zu erklären: so wie ein Stern mit sieben Zacken, aber alle Zacken sind Teil des gleichen Sterns, so ist auch dort nur ein Gott, der den Menschen in sieben unterschiedlichen Aspekten erscheint.

Der Glaube besagt, dass es einen Gott gebe, der über sieben Gesichter oder Aspekte verfüge. Jeder von ihnen repräsentiere dabei einen Teil des Lebens oder der Existenz:

Die Sieben Gesichter des einen Gottes.

  • Der Vater: Gerechtigkeit.
  • Die Mutter: Mutterschaft, Fruchtbarkeit und Barmherzigkeit.
  • Die Jungfrau: Unschuld, Keuschheit und Schönheit.
  • Das Alte Weib: Weisheit, Wahrheit und das Licht.
  • Der Krieger: Mut, Stärke und der Sieg im Kampf.
  • Der Schmied: Arbeit und Handwerk.
  • Der Fremde: Unbekanntes und der Tod.

Der Fremde wird weder als Mann noch als Frau dargestellt, wodurch der Anteil von drei männlichen und drei weiblichen Aspekten innerhalb der Gottheit ausgeglichen ist. Im Gegensatz zu den anderen Aspekten, die in der Kunst menschlich erscheinen, variiert die Darstellung des Fremden, der aufgrund seiner unbekannten und furchterregenden Natur manchmal als Skelett oder unmenschliche Kreatur dargestellt wird.

Religiöse Praktiken

Im Gegensatz zu anderen Religion in den Sieben Königslanden beruht der Glaube an die Sieben auf komplexen Regeln, die in heiligen Schriften festgehalten sind. Das beste Beispiel hierfür sind die Texte aus dem prominenten Buch "Der Siebenzackige Stern". Es ist einer der Gründe, warum Anhänger der Sieben auf diejenigen der Alten Götter herabblicken, vorrangig die Bewohner des Nordens, die den namenlosen Gottheiten folgen.

Aufgrund der Anzahl der Aspekte ist die Sieben dem Glauben heilig und hat eine starke Wirkung auf das religiöse Leben. Neugeborene werden mit sieben Ölen gesalbt und im Licht der Sieben benannt. Die Anhänger glauben, dass es im Leben nach dem Tod sieben Himmel und sieben Höllen gebe. Der Fluch "Sieben Höllen!" ist häufig in Westeros zu hören.

 

Sansa singt das Lied der Mutter.

Für das Gebet tun sich die Gläubigen meist zu einer Gruppe zusammen und besuchen wenn möglich eine Septe. Diese sind siebenseitig aufgebaut. Jede Wand ist einem Aspekt des Gottes gewidmet. Die Anhänger beginnen das Gebet häufig mit einer Reihe von Lobeshymnen an die "Mutter", wie "Gentle Mother, Font of Mercy". Ausnahmen bieten die klosterähnlichen Septen, in welchen kleine Gruppen von Gläubigen feierliche Gelübde ablegen und für die Sieben, vor Ort, leben und sterben. Häufig sind die Gelübde an Bedingungen wie ewiges Schweigen gebunden. Ein Beispiel hierfür sind die "Schweigenden Schwestern", ein rein weiblicher Orden, welcher sich dem Aspekt des Fremden widmet. Sie sind verantwortlich für die Vorbereitung und Bekleidung der Leichen bei Bestattungsriten.

Ritter widmen sich einem Verhaltenskodex, der stark vom Glauben an die Sieben und seinen Prinzipien beeinflusst ist. Der Wille der Sieben begünstigt den Sieger in einem Urteil durch Kampf.

Soziale Regeln

 

Es gibt einige soziale Praktiken, welche beim Glauben an die Sieben und dem an die alten Götter gleich sind. Dazu zählen Regeln gegen Inzest, Sippenmord und das Zeugen von Bastarden. Auch das ungeschriebene, heilige Gesetz der Gastfreundschaft hat bei beiden Religionen einen hohen Stellenwert.

Es gibt keine unterschiedlichen Konfessionen innerhalb des Glaubens, da seine Anhänger einer universellen Institution angehören. Allerdings können in den Regionen der Sieben Königslande die Glaubensregeln unterschiedlich interpretiert werden, weshalb ihre Umsetzung in Umfang und Strenge variiert.

 

Als die Rhoynar vor eintausend Jahren in Dorne einwanderten, brachten sie ihre eigenen sozialen Gewohnheiten mit sich. Zwar nahmen die Rhoynar den Glauben an die Sieben an, doch letztlich entschieden sie selbst, welche Regeln sie mochten und welche sie einfach ignorierten. Sie mischten sich mit den Einheimischen in Dorne und gaben ihnen diese Traditionen weiter. Aus diesem Grund sind die heutigen Dornischen, obwohl sie Anhänger des Glaubens sind, in ihrer Lebensweise freizügiger und nicht den gleichen Konventionen unterworfen.

So sind die Nachfahren der Rhoynar sehr tolerant gegenüber dem Sexualverhalten, einschließlich Homosexualität, obwohl es vom Glauben als Sünde betrachtet wird, wenn auch weniger gravierend als Inzest oder Sippenmord. Daher müssen Menschen im Rest der Sieben Königslande ihre Neigungen verstecken oder erhebliche Konsequenzen befürchten. Auch werden Bastarde in Dorne nicht so verachtet wie anderswo. Bastarde aus Dorne, die den Beinamen Sand tragen, sind nichts Ungewöhnliches am Hofe ihrer adligen Eltern.

Hochzeit

Im Gegensatz zum Glauben an die Alten Götter des Waldes, dem es an aufwendigen Zeremonien fehlt, sind die Hochzeiten unter dem Zeichen der Sieben strukturiert und ritualisiert. Sie finden üblicherweise innerhalb einer Septe statt und werden von einem Septon durchgeführt. Zu Beginn der Zeremonie wird die Braut von ihrem Vater zum Altar begleitet, wo der Bräutigam und der Septon warten.

Der Septon wird dann zum Bräutigam sagen, "Ihr dürft nun die Braut ummanteln, und sie unter eure Obhut stellen.", der danach seinen Mantel mit den Farben des Hauses um die Schultern der Braut legt. Braut und Bräutigam reichen sich gegenseitig die Hände, die vom Septon mit einem Band verbunden werden, gefolgt von den Worten "Und im Angesicht der Sieben vereinige ich hiermit diese beiden Seelen und verbinde sie zu einer Einheit, für alle Ewigkeit." und der Aufforderung "Seht einander nun an, und sprecht die Worte."

Wenn Braut und Bräutigam zugewandt sind, rezitieren sie gleichzeitig folgendes Gelübde "Vater, Schmied, Krieger, Mutter, Jungfrau, Krone, Fremder. Ich gehöre ihr / ihm. Sie / er gehört mir, von diesem Tag an bis zum Ende meiner Tage."

Organisation

Der Glaube an die Sieben verfügt über einen gut organisierten Klerus, mit einer komplexen Hierarchie, was ihn von den Anhängern der Alten Götter unterscheidet. Sowohl Männer als auch Frauen können der Priesterschaft beitreten. Männer werden Septons genannt und Frauen Septas.

Alle Priester des Glaubens unterstehen dem Rat der Ergebensten. Dieser untersteht wiederum dem "Hohen Septon", dem Oberhaupt des Glaubens, welcher vom Rat der Ergebensten gewählt wird. Während sowohl Männer als auch Frauen das Priesteramt bekleiden können, ist es nur Männern vorbehalten, das Amt des Hohen Septon inne zu haben, welcher in der Großen Septe von Baelor in der Hauptstadt Königsmund residiert, dem neuen Zentrum des Glaubens.

Es gibt mehrere hingebungsvolle Orden, die auch dem Glauben der Sieben angehören. Die Schweigenden Schwestern sind der bekannteste unter ihnen, eine eigenständige Institution, die ausschließlich aus Frauen besteht und dem Fremden gewidmet ist, dem Aspekt, der den Tod verkörpert. Die Schweigenden Schwestern sind für das Reinigen und Vorbereiten der Toten verantwortlich und haben ein Schweige- und Keuschheitsgelübde abgelegt. Sie sind unabhängig vom regulären Klerus und nicht mit Septas zu vergleichen.